Heizen mit PV-Strom
Photovoltaik ist sowohl eine optimale Ergänzung zur Stromerzeugung aus Gas und Kohle, als auch eine Alternative zur Atomkraft. Photovoltaikmodule, das Herzstück der Anlage, können bundesweit effizient betrieben werden und erzeugen selbst bei bewölktem Himmel Strom.
Heute gibt es in Deutschland über 1,5 Millionen Photovoltaikanlagen, die über eine Leistung von rund 40 Gigawatt verfügen. Dank dieser Systeme wurden im Jahr 2015 rund 33 Terrawattstunden Solarstrom erzeugt, was mehr als 6 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauches darstellt. Zudem konnten mittels dieser innovativen Technologie rund 26 Millionen Tonnen umweltschädliches CO2 und über 650 Millionen Euro an Brennstoff eingespart werden.
Funktionsprinzip einer PV-Heizanlage
Durch die Photovoltaik-Anlage wird Gleichstrom erzeugt, der über den Wechselrichter in netzüblichen Wechselstrom (230/400V) umgewandelt wird. So kann der Strom im eigenen Haushalt genutzt oder über den Netzanschluss ins Stromnetz eingespeist werden.
Mittels Wärmepumpen, die teilweise mit Solarstrom betrieben werden, lässt sich das Brauchwasser im Haushalt erwärmen. Verfügt man über eine ausreichend dimensionierte Solaranlage, kann der Warmwasser-Verbrauch bis zu 70 Prozent gedeckt werden. Somit hat man für das Wasser, welches man für Dusche, Bad und Waschbecken benötigt vorgesorgt.
Die wichtigsten Komponenten
- Photovoltaikmodule
- elektrische Heizelement
- Gesamtsteuerung
Mittels der PV-Heizung kann der Eigenstrom vorrangig zur Nutzung des PV-Stroms für den Eigenbedarf eingesetzt werden. Zusätzlich ist auch eine Verwendung des PV-Stroms für Heizung und Warmwasser möglich. Bei der Umwandlung von Strom in Wärme kann man sogar einen Wirkungsgrad von bis zu 100 Prozent erzielen. Verfügt man über eine wasserbasierte Heizung, kann man den solaren Strom auch zum Heizen der Räume einsetzen, wobei der Bedarf im Winterhalbjahr anfällt. Doch auch hierfür gibt es entsprechende Lösungen. Man sollte hierbei auf die Speicher-Kapazität achten. Denn vervierfacht man die Speicher-Kapazität, so führt dies nur zu einer Verdoppelung des Eigenverbrauchsanteils. Das Problem liegt dabei in der saisonalen Speicherproblematik. Einerseits kann ein großer Speicher im Sommer vollständig aufgeladen, aber der gespeicherte Strom nicht vollends selbst verbraucht werden. Andererseits lässt sich im Winter ein sehr großer Speicher aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung nicht vollständig aufladen. Daher ist es sinnvoller einen kleineren Stromspeicher einzusetzen, da dieser bei einer gleichbleibenden PV-Erzeugung effizienter ist. Kleiner Stromspeicher können eine Eigenbedarfsdeckung von rund 50 Prozent erzielen.
Wird kein Speichersystem eingesetzt liegt der Eigenverbrauch von Solarstrom bei bis zu 30 Prozent. Wird ein Batteriespeicher verwendet kann man den Eigenverbrauch auf bis zu 70 Prozent erhöhen. Wünscht man einen noch höheren Prozentsatz, kann ein Speicher mit einer höheren Ladekapazität eingebaut werden. Vorteilhafter erscheint es allerdings, weitere Verwendungsmöglichkeiten für den Photovoltaik-Strom im Haushalt zu suchen.
Die Vorteile solch eines Heiz-Systems liegen auf der Hand. Die Eigenstromnutzung kann nach Bedarf optimal geregelt werden. Die Montage erfolgt einfach, sauber und schnell. Es sind keine aufwendigen Rohrleitungen erforderlich und es entstehen dabei keine Leistungsverluste. Hinzu kommen die hohe Betriebssicherheit und der geringe Wartungsaufwand. Außerdem können private Betreiber, da sie als gewerbliche Stromproduzenten gelten, gezahlte Umsatzsteuer zurückfordern und auf diese Weise ihre Einkommenssteuer durch Abschreibung der Kosten für die Anlage-Anschaffung reduzieren. Hier lohnt sich der Weg zum Steuerberater, auf jeden Fall!